Nein ich habe IHN nicht geküsst

Dass wir in der Nähe einer der wichtigsten irischen Sehenswürdigkeiten campen, war uns nicht bekannt, denn wir haben unseren Reiseführer zu Hause vergessen… Nine hatte die Idee, zu einer kleinen Burg zu fahren, was wir dann auch taten. 13 Euro Eintritt p.P.. Ok muss wohl eine große Burg sein. Wir liefen durch einen wunderschönen Park, aber von einer Burg war nichts zu sehen. Hinter einer großen Tanne zeigte sich dann ein abgebrochener Turm.

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Dieser Turm enthält jedoch den Stein der Sprachgewandtheit: angeblich ist dies die Hälfte des Steins von Scone, den Kreuzritter aus dem Heiligen Land mitbrachten und auf dem die schottischen Könige fortan gekrönt wurden.

Um diese Sprachgewandtheit zu erlangen, muss man den Stein kopfüber küssen. Einen Stein küssen, der jährlich von mehreren tausend Touristen beschlabbert wird? NEEEIIIIN Allein bei dem Gedanken wird mir noch immer schlecht und an Sprachgewandtheit fehlt es mir sicher nicht J

Nine ist mit solcher Magie immer deutlich mehr zu begeistern-sie war ganz enttäuscht, weil ich zum Stein wollte, ist dann aber die „whishing steps“ einmal rückwärts und einmal vorwärts mit geschlossenen Augen rauf und runtergegangen-sie hat mir allerdings nicht verraten, was ihr Wunsch war-allerdings soll er innerhalb des nächsten Jahres wahr werden (laut Prophezeiung )….genau

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Das Highlight der Anlage ist der wunderschöne Park, in dem Pflanzen aus der ganzen Welt stehen. Ich habe mich natürlich für den „Gift Garten“ interessiert. In diesem Garten sind die giftigsten Pflanzen der Welt angebaut.

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Little Justus ist wieder fast der Alte und hat seine Zahnschmerzen erst einmal überwunden. Er ist fleißig durch den Park gekabbelt oder ist hinter dem Kinderwagen hinterhergelaufen.

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Ein toller Tag geht zu Ende, wir hatten immer sehr viel Glück mit dem Wetter, aber nun stehen uns 2 Tage Regen bevor. Wir füllen morgen unsern Bus mit Sprit, Gas und neuen leckeren Sachen und machen uns dann auf den Weg zum wilden Atlantik.

Hey die Nachbarn haben Oreo Kekse

Eigentlich hatte ich heute gar keine Lust einen Blog Artikel zu schreiben, denn es war ein sehr anstrengender Tag/Nacht. Wir sind gut in Irland angekommen. Die Fähre hat planmäßig festgemacht und wir sind mit dem Bus weiter nach Cork gefahren wo wir jetzt auf dem Campingplatz angekommen sind.

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Die Einschlafprozedur mit Justus verschlingt schon ordentlich Nerven, aber nun schläft er endlich.
Kinder können besonders gut schlafen, wenn es ein bisschen auf dem Meer schaukelt. Menschen können das nicht. Die Flasche Wein die wir abends noch tranken hat sehr köstlich geschmeckt, leider auch nur sehr kurz, denn die Seekrankheit macht vor Nine nicht halt. Als es dann so gegen 8 Uhr morgens besser wurde, konnten wir endlich ein bisschen schlafen, wäre da nicht unser ausgeschlafener Sohn gewesen.

Nach dem verpassten Frühstück mussten wir dann auch schnell in den Bus, um aus der Fähre zu fahren. „Du bist nicht du, wenn du hungrig bist“.
Kaum war der Motor des Busses an schlief der kleine Mann wieder schnell ein. Wenn Justus schläft, muss man Kilometer schaffen, also gab es erst was zu essen, als es von der Rückbank Proteste gegen das Weiterfahren hagelte.
Nach der kurzen Verschnaufpause ist Nine dann die letzten 100 km weitergefahren. Meiner Auffassung nach bekommt man als Fahrer ja sehr viel mehr von der Landschaft mit, als der Beifahrer, doch nach einem Blick rüber zu Nine habe ich meine Meinung geändert…mantrenartig sagte sie scheinbar immer wieder zu sich selbst: „Ich fahr links, ich fahr links, links links links…“ Nachdem der erste Kreisverkehr gemeistert war, ist Nine vor Freude erstmal ausgeflippt-sie hatte dann auch noch genug Gelegenheit, ihre Fahrpraxis zu üben, denn es folgten noch etwa 10 weitere.

Landschaftsmäßig haben wir schon den ein oder anderen kleinen Vorgeschmack auf das, was da möglicherweise noch vor uns liegt erhaschen können. Der Wild Atlantic Way liegt noch vor uns

Es gab ein leckeres Abendessen- Falaffel -lecker hmmmmm.
Wäsche gewaschen check (Nine)
Wäsche aufgehängt check (Nine)
Abwaschen (Andy) „Ich schreib gerade den Blog Artikel-kann das nicht bis morgen warten?“

Wir bleiben hier noch einen Tag länger. Ich will morgen Rennrad fahren-Ich hab das Ding ja auch nicht umsonst mitgenommen.
Ach ja „Hey Andy die Nachbarn haben Oreo Kekse. Wir könnten uns mit denen anfreunden…“ (wir haben ja selbst nichts zu knabbern und der Camping Shop hatte schon zu)

Wir sind auf See

Eigentlich wollten wir heute ja nicht schreiben, aber aufgrund der Tatsache dass die „Oscar Wild“ free Wifi für uns im Gepäck hat, nutzen wir doch mal die Gelegenheit-wer weiß, wie die irischen Campingplätze damit ausgestattet sind.
Dadurch, dass wir heute sehr früh wach waren, konnten wir einen gigantischen Sonnenaufgang mitansehen. (Erst jetzt wird klar, was wir all die Jahre verpasst haben 😉

Nach dem Frühstück ging es zu dem offiziellen amerikanischen Soldatenfriedhof von Omaha Beach. Zuerst mussten wir, wie es für die Amerikaner sicher üblich ist, einer Sicherheitsüberprüfung durchlaufen. Danach standen wir an der Stelle wo einst aus den Deutschen Bunkern Maschinengewehr-Trommelfeuer auf die amerikanischen Soldaten niedergingen.
Wenn man sich dann auch noch an den Film „Der Soldat James Ryan“ erinnert, kann man sich es vielleicht ein bisschen so vorstellen, wie es an den drei Tagen der Landung, wohl gewesen sein musste.
Wir gingen eine kleine Treppe hinauf zu einem Denkmal währenddessen sich auf der rechten Seite ein Meer (9000) aus weißen Kreuzen ins Sichtfeld schob. Es war sehr beeindruckend, ich hatte die ganze Zeit Gänsehaut.

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So weiter geht’s in das noch etwa 90 km entfernte Cherbourg. Zum Glück keine so weite Strecke, denn unser Sohnemann ist heute vermutlich mit dem falschen Fuß aufgestanden. Der Gute war heute leider den ganzen Tag über sehr unzufrieden und maulig.
Der Stressfaktor ist ein bisschen höher als zu Hause, denn auf 4 m² kann man sich nicht aus dem Weg gehen. Und für Justus wird der Bus auch schnell langweilig.
Vermutlich sind es die Zähne, die der kleinen Rübe zu schaffen machen… irgendwann, half dann nur noch der Fieber-bzw. Schmerzsaft-danach ging es Justus auch etwas besser….Naja, that’s life…
Zum Mittag gab es heute mal etwas typisch Französisches: Quiche Lorraine-sehr vorzüglich.
Vor etwa 3,5 Stunden sind wir abgelegt und kommen-falls alles glatt läuft-morgen um 11.30Uhr in Roslare an.
Wir haben eine etwas schmuddelige (3 Sterne!!!) Kabine bezogen und Justus pennt bereits-hier ist es endlich mal wieder richtig dunkel und ich muss nicht mit Panzertape und Plane den Sören verkleiden.
Drückt uns die Daumen, dass die Nacht ruhig wird und dass Nine und ich das RICHTIGE Bett genießen können.

Omaha Beach

Das Navi sagt: Ankunft 14.32 Uhr-cool, dann haben wir ja noch was vom Tag….mit Einkaufen, Pausen, Check in beim Campingplatz haben wir es dann doch tatsächlich geschafft, um 18.00 Uhr hier zu sein….

Eigentlich ist nix spannendes passiert heute, wir haben uns im Auto schon den Kopf darüber zerbrochen, was wir wohl heute schreiben…450 km Fahrt liegen hinter uns und die Franzosen lassen uns das richtig was kosten: etwas 40 € Maut durften wir latzen. Justus hat das sehr gut mitgemacht und die meiste Zeit gepennt und wenn er nicht gepennt hat, haben wir eben Pause gemacht oder Nine hat ihm auf der Rücksitzbank etwas vorgesungen…einmal quer durch’s Liederbuch…irgendwann hatte ich einen Ohrwurm von „Laurentia“

Auf dem Plan stand heute noch: Einkaufen! Im französichen Supermarkt ist fast alles genauso wie bei uns, nur die Preise sind hier deutlich höher und es gibt kein Quark…
Die Gemüse und Obsttheke war natürlich das Highlight es gab alles was man sich nur erträumen konnte und natürlich alles frisch. Allerdings waren einige Sachen etwas zu frisch. Das ein oder andere Krabbentier in der Auslage hat sich noch bewegt.

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Und jetzt sind wir da-am „Omaha Beach“. Ein 10km langer Traumstrand liegt vor uns-und wir haben den Schönsten Platz auf dem gesamten Campingplatz ergattert-direkt über dem Meer…wir werden heute also mit Meeresrauschen einschlafen.
Komisch ist es schon, dass 1944 hier sehr viele Amerikaner, Engländer und Deutsche ihr Leben gelassen haben. Aber ich bin auch ein bisschen dankbar, sonst wäre unser schönes Leben welches wir jetzt Leben nicht möglich gewesen…
Morgen werden wir uns hier das ein oder andere Museum anschauen bevor wir dann die Fähre nach Irland nehmen. Nine, Justus und ich freuen uns schon sehr auf ein richtiges Bett  Denn der Rücken leidet schon ein bisschen bei einer 30 Jahre alten Bulli Schaumstoff Madratze.

Es war ein schöner Tag heute und den Strandspaziergang konnte auch der kleinste unserer Familie genießen.

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Ich denke, dass wir morgen kein W-LAN zur Verfügung haben werden-wundert euch also nicht, wenn es morgen von uns nichts Neues gibt.
Wir wollen noch mal Danke an alle sagen, die den Blog lesen und uns Feedback geben. Bis Donnerstag
Nine, Andy und Justus.
Ach ja, noch einen kleinen Nachtrag: Bald können wir Justus nur noch Möhren zum Essen geben-der dritte und vierte Zahn wurde vorgestern von MIR entdeckt.

Willkommen in der Grande Nation

 

Hier spricht echt keiner englisch (mal abgesehen von ein paar britischen Nachbarn), sodass dass Einchecken und die Brötchenbestellung nicht ohne wildes Gestikulieren auskamen. Immerhin haben wir ein Stellplatz. Croissants und Baguettes haben den Weg auf den Frühstückstisch gefunden.

Mann/Frau stellt immer wieder fest: Mit einem Kind ist nicht mal so eben…Hier unsere morgendliche „Routine“

  • 06:00 Justus wird wach
  • 06:01 kann doch nicht sein…
  • 06:02-06.30 hoffen, dass er wieder einschläft und im Halbschlaf geben Nine und ich abwechselnd „Psschhhh“-Laute von uns
  • 06:30 akzeptieren, dass er wach ist
  • 06:31 frische Windel und den Bus lüften
  • 06:36 (ja 5 Minuten später, weil sich dieses Kind beim Windeln wechseln windet, wie ein Aal) ne Milch und hoffen, dass er dann wieder einschläft
  • 06:50 Die Hoffnung aufgeben und aufstehen
  • 07:00 Brötchen holen
  • 07:10 Frühstücken
  • 07:50 Justus eine Matsch Hose anziehen und danach darf er über den Campingplatz krabbeln und mit Campingplatz Gästen spielen
  • 08:00 Andy geht duschen
  • 08:30 Nine geht duschen
  • 09:00  abwaschen
  • 09:30 Justus Sachen abkochen
  • 09:40 Justus aus der Matschhose holen und wickeln + Bus lüften
  • 10:00 Uhr Sachen Packen für den Tagesausflug
  • 10:30 Platz aufräumen
  • 11:00 mit dem Fahrrad aufbrechen
  • 11:01 Justus schläft im Kinderanhänger

Ja so ungefähr sieht’s aus, heute mussten wir feststellen, dass wir vergessen hatten, etwas zu essen für Justus einzupacken-Nine neigt bei solchen Tatsachen schnell mal durchzudrehen, ich sehe das ein bisschen entspannter…zum Mittag gab es dann halt Brot mit Frischkäse und seine super gesunde Gemüsepampe dann eben etwas später…

Andy: „Nine soll ich den Anhänger hinter mein Rad klemmen? Hier fahren wir bestimmt ein paar Höhenmeter“

Nine: „Ich schaffe das schon“

Ich war dann doch mal so nett und habe den Anhänger hinter mein Rad geklemmt. 10 Minuten später schob Nine ihr Rad und es ging zu Fuß weiter. Aber es hat sich gelohnt ein wunderschöner Ausblick.

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Wir statteten der Stadt Wimereux einen Besuch ab. Es liegt an Küste und ist ein wunderschöner Badeort. Von der Uferpromenade konnte man die Britische Insel sehr gut erkennen.

Morgen geht’s an einen Berühmten Strand in der Normandie, aber dazu zu gegebener Zeit mehr

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