Wir sind immer noch in Sligo und werden auch erst morgen Richtung Dublin aufbrechen. Wir haben erst überlegt, noch ins wunderschöne Donegal zu fahren, da es nur 120 km sind, aber es sind dann auch 120 mehr Rückweg. Es ist halt nicht so, dass man auf eine Autobahn fährt, den Automatikmodus im Kopf aktiviert und schon ist man da. Nein, hier kann sich hinter jeder Kurve eine Brücke befinden, die nur von einem Auto befahren werden kann, ein Fußgänger der auf der Straße läuft, ein Reisebus, der dir auf einer 4 Meter breiten Straße entgegenkommt oder wieder mal irgend ein Nest, das man mal wieder durchqueren muss.
Der Plan ist also, mit einem Zwischenstop nach Dublin zu fahren und uns dort endlich mal ein Hotelzimmer zu nehmen. Nach der Entspannung hier in Sligo ist dann erstmal ein bisschen Sightseeing angesagt-als ich mit Anfang 20 dort war, war für mich eher das Nachtleben interessant…
Wir sind gestern mit dem Bus in die Innenstadt gefahren um ein bisschen Shoppen zu gehen. Wir waren etwas erstaunt, dass es hier nur ein paar Haupthaltestellen gibt. Die Uhrzeiten die in den Haltestellen angeschlagen sind sich auch nur geschätzte Zeiten. Der Bus kommt nie pünktlich, das liegt wahrscheinlich auch daran, dass man einsteigen und aussteigen kann wo man will. Man drückt einfach auf den Stoppkopf und der Fahrer hält an. Genauso ist es beim Zusteigen. Man sieht einen Bus hebt die Hand und der Busfahrer hält.
Oft wird beim zu- und entsteigen auch noch kurz mit dem Fahrer gesprochen. Hier ist es wirklich so, dass jeder jeden kennt, denn oft werden die Fahrgäste mit Namen begrüßt.
Jeder Camper kennt das Problem, man wechselt den Campingplatz, will am nächsten duschen gehen und stellt fest, dass man mal wieder das Duschgel in der Dusche vergessen hat. Allerdings ist es auch so, dass man vergessenes Shampoo in der Dusche vorfindet. Ja ich bekenne mich dazu: ich klaue vergessene Shampoos. Ich sehe das eher wie ein geben und nehmen J. Bei mir steht es im Moment 3:2 ich hoffe, dass ich bis zum Ende des Urlaubs ein ausgeglichenes Ergebnis erziele.
Wir waren gestern wieder lecker Essen in einem Pub und ich kann mich gut damit arrangieren. Es ist nicht wie in einem deutschen Restaurant, in dem man zwischen 100 Gerichten wählen kann. Hier stehen meistens 10 Gerichte zur Auswahl -diese sind dann immer mit Liebe gemacht und schmecken einfach nur köstlich. Es kann natürlich auch an unserer Diät liegen, denn ich freue mich schon nach dem Frühstück auf das Mittagessen. Justus war wieder so gut drauf, dass die Bedienung schon nach wenigen Minuten gefragt hat, ob Sie ihn mit nach Hause nehmen darf.
Nachdem Nine und Justus immer mit ihrem „Highfive“ angeben, wollte ich ihm auch unbedingt was beibringen. Er kann jetzt Das „Bitte“-und „Danke“-Spiel: Wenn er eine Sache in der Hand hält und ich ihm dann die flache Hand hinhalte, legt er den Gegenstand hinein. Ich bedanke mich dann immer und gebe es ihm dann wieder zurück. Dieses Spiel, findet er so toll, dass er es stundenlang spielen kann.